Innsbruck

Wirbel um Wok-Rekord

Ob zwei Deutsche einen Weltrekordversuch im Igler Eiskanal wagen, ist fraglich.

Innsbruck – 1000 Kilometer von Glückstadt bei Hamburg bis nach Innsbruck haben Rolf Allerdissen und Christine Bracker abgespult, um am Sonntagabend hier eine Mission zu erfüllen: Sie wollen im Igler Eiskanal den ersten Geschwindigkeitsweltrekord im Viererwok aufstellen.

Drei Teams, je eines aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, sollen an den Start gehen. „Das soll auch eine Art Länderkampf sein“, sagt Allerdissen, der in Deutschland bereits mit der Organisation einiger spektakulärer Weltrekordversuche wie 24-stündigem Dauerwasserrutschen für Aufsehen gesorgt hat.

Er selbst will im deutschen Vierer-Reispfannen-Gespann Platz nehmen. Christine Bracker soll den Weltrekord in Bild und Schrift für die Aufnahme ins Guinnessbuch der Rekorde dokumentieren.


24 Stunden-Dauerrutschen

Weil es bisher noch keinen Geschwindigkeitsweltrekordversuch im Wok gegeben habe, ist für Rolf Allerdissen die Eintragung ins Buch der Rekorde schon sicher. „Es ist egal, wie schnell wir sind. Aber 110 km/h wollen wir schon als Duftmarke hinterlassen, nachdem wir gehört haben, dass 100 Stundenkilometer möglich sind.“

In seiner Siegessicherheit hat der Deutsche aber offenbar ein wichtiges Detail übersehen. Denn an der Bobbahn in Igls wussten die Verantwortlichen entgegen Allerdissens Behauptung gestern noch nichts von einem offiziellen Weltrekordversuch. Bahnchef Peter Knauseder war auf TT-Anfrage zunächst stark verwundert und teilte nach einem Telefonat Folgendes mit: „Der Herr hat ganz normale Fahrten im Touristenwok gebucht und die macht er auch.“ Allerdings habe Allerdissen weder sonst irgendwelche Rechte noch eine Drehgenehmigung. „Das lasse ich ihn auch unterschreiben, wenn er am Sonntag kommt.“ Denn, so Knauseder, ihm gegenüber habe der Deutsche erklärt, er sei vom Fernsehen. Einen Weltrekordversuch werde es nicht geben, versichert der Bahnchef. Denn erstens hätte ein Rennen als Veranstaltung bei Versicherung und Polizei angemeldet werden müssen. Und zweitens „gehen wir nicht auf Geschwindigkeit. Wir wollen, dass jeder sicher herunterkommt“, hat Knauseder andere Prioritäten.