TAG DER WELTREKORDE

Rekord-Jagd: So wollen Hamburger ins Guinness Buch

An diesem Donnerstag jagen weltweit Hunderte Menschen Weltrekorde. In Hamburg gab es bereits heute - am Tag zuvor - die ersten Versuche.

HAMBURG. Guinness – dieser Name steht nicht nur für irisches Bier, sondern auch für Weltrekorde. An diesem Donnerstag (18. November) werden weltweit Hunderte Menschen nach Rekorden jagen - beim Internationalen Tag der Weltrekorde. In Hamburg gab es bereits heute - am Tag zuvor - die ersten Versuche.

Klickzähler, Maßband und Stoppuhr. Olaf Kuchenbecker, 52, ist gut vorbereitet. „Mit dem Maßband habe ich zuvor die Länge der Baseballschläger kontrolliert“, sagt er. Als Redaktionsleiter der deutschen Ausgabe des Guinness World Records Buch ist er an diesem Tag auch dafür verantwortlich, dass die zuvor festgelegten Regeln eingehalten werden. Andernfalls zählt der Rekordversuch nicht.


24 Stunden-Dauerrutschen

Kuchenbecker ist schwer beschäftigt in diesen Tagen. Am 18. November stehen rund 50 Rekordversuche in zehn Ländern an - gut ein Drittel davon in Deutschland. Aus organisatorischen Gründen beginnen einige bereits einen Tag zuvor.

In Hamburg wurden vier Rekordversuche angemeldet. Und irgendwie erinnerten sie alle an den Film "Karate Kid": So wollte Stuntman Joe Alexander nicht nur innerhalb von zwei Minuten 36 abgeschossene Pfeile in der Luft fangen, sondern auch vierzehn Betonblöcke mit seinem Ellbogen zertrümmern. Beides gelang.

40 Baseballschläger musste Muhamed Kahrimanovic binnen zwei Minuten mit der Hand durchschlagen, um einen neuen Weltrekord aufzustellen. Bereits im September dieses Jahres hatte er dies versucht und war gescheitert. Diesmal klappte es.

Nur Turgay Bugdaci, 38, scheiterte. Er schaffte es nicht mehr als 55 Glasflaschen mit einem Schlag auf den Flaschenhals zu zerbrechen.

200 Gäste, darunter viele Kinder, waren als Publikum bei den Rekordversuchen in den Räumen eines Kampfsportvereins in Schnelsen dabei. Anschließend gab es Autogramme auf die zertrümmerten Baseballschläger.

Auch bei den übrigen Rekordversuchen geht es sportlich zu. In einem Schwimmbad in Erding/München wird 24 Stunden lang dauergerutscht. Wer in dieser Zeit die längste Strecke zurück legt, also am häufigsten die Wasserrutsche hinunter saust, wird neuer Rekordhalter.

Joey Kelly, bekannt für seine außergewöhnlichen Sportaktionen, wird in Köln versuchen, innerhalb eines Tages mit einem Einrad mindestens 21 Kilometer Strecke auf einem Seil zurückzulegen.

Jedes Jahr gibt es in Deutschland 2500 Weltrekordversuche. Nur 125 davon gelingen. Nicht immer ist Kuchenbecker selbst vor Ort. In solchen Fällen reichen Fotos oder ein Video als Beweis für die erbrachte Leistung aus.

Außerdem wird nicht jede Anmeldung anerkannt. „Der angestrebte Rekord muss schon international vergleichbar sein und darf natürlich keine Menschenrecht verletzen“, sagt Kuchenbecker. Besonders häufig würden Personen versuchen einen Weltrekord mit dem dicksten Haustier aufzustellen. „Aber so etwas nehmen wir natürlich nicht an.“