Speedrutschen-Meisterschaften im BadeLand

Die schnellsten Rutscher aus ganz Niedersachsen werden im Dezember in Wolfsburg erwartet. Insgesamt haben 27 Frei-, Hallen- und Freizeitbäder in diesem Jahr mitgemacht und einen Sieger ermittelt. Diese 27 Gewinner und der Vorjahressieger Thorsten Sojka aus Hamburg gehen in zwei bzw. vier Durchgängen für die besten 15 am 12./ 13. Dezember 2009 an den Start.

Der Bahnrekord von 14:08 Sekunden, des vielfachen Deutschen Meisters im Speedrutschen Jens Scherer aus Baden Württemberg wird mit Sicherheit in Gefahr geraten, denn die Rutschzeiten werden immer besser. Der Wolfsburger Vertreter wurde am 08. November aus über 500 Teilnehmern ermittelt. Schirmherr der Veranstaltung ist seit der Einführung der Veranstaltung in 2005 der Wolfsburger Oberbürgermeister Rolf Schnellecke.

Für ein Interview standen die beiden Betriebsleiter Torsten Krier und Bernd-Michael Hilbig gerne zur Verfügung:

Was muss man mitbringen, um der Landesmeister im Speedrutschen zu werden?

Natürlich muss man Badekleidung mitbringen… aber Spaß beiseite: Für jeden Teilnehmer sollte der Spaß und der sportliche Fairplay-Gedanke beim Wettkampf im Vordergrund stehen. Die Teilnehmer bringen unterschiedliche Voraussetzungen im Bezug auf Körpergewicht und –länge mit auf die Rutsche. Es gilt dann den besten Stil für seine Statur zu entwickeln. Grundsätzlich kann man sagen: „Je weniger Körperkontakt, desto schneller die Zeit“ – also probieren, probieren, probieren…

Zwei Tipps haben die beiden Betriebsleiter noch: Die Schnellsten rutschen auf den Schulterblättern und auf einer Ferse, also werden die Füße gekreuzt. Bei der kurvenreichen Fahrt sollte man sich die Richtungswechsel genau einprägen – das bringt Vorteile.

Wie schätzen Sie die Chancen des Wolfsburger Finalteilnehmers ein?

Der Wolfsburger Teilnehmer war bisher immer unter den TOP 10. Auch dieses Jahr rechnen wir wieder mit guten Chancen für den Wolfsburger Teilnehmer Detlef Ostermann (kommt aus Salzgitter) im Landesfinale. Letztlich kennt er die Rutsche und kann direkt vor der Haustür sich vorbereiten. Im letzten Jahr wurde er feiner Vierter bei den Landesmeisterschaften und ist jetzt noch schneller geworden. Alles andere wäre auch eine Enttäuschung, dass müssen wir ehrlich sagen. Ob es nach ganz oben reicht, da muss man zusätzlich schon seine Nerven im Griff haben.

Was ist das Besondere an der Niedersächsischen RutschMeisterschaft?

Es gibt mittlerweile viele Bad- und Regionalmeisterschaften. Die Nds. RutschMeisterschaft ist aber etwas ganz Besonderes. Warum – ist doch klar, hier muss man sich erst in einem der vielen Ortsentscheide qualifizieren, um beim Finale der Besten dabei zu sein. So gibt es auch einen gewissen Rutschen-Tourismus, damit man sich in einem Frei- oder Hallenbad qualifiziert. Jeder Ortssieger wird nach Wolfsburg eingeladen und erhält eine Hotelübernachtung im Hotel Holiday Inn für zwei Personen kostenfrei bereitgestellt. Um Vertreter des BadeLandes zu werden, muss man zusätzlich erst beim Monatsentscheid unter die ersten drei kommen. Unter den besten jeden Monates wird dann der Wolfsburger Stadtmeister im Speedrutschen ermittelt. Letztlich wird der Stadtmeister fürstlich entlohnt – eine Wochenendreise für zwei Personen wird als Siegespreis bereitgestellt. Bei den Landesmeisterschaften gibt es für die ersten Reisegutscheine – also wenn das kein Anreiz ist bei den Nds. RutschMeisterschaften dabei zu sein. Außerdem findet man unter der Internetseite www.rutschmeisterschaft.de immer alle wichtigen Infos zu den jeweiligen Niedersächsischen Ortsentscheiden, Ergebnisse und Fotos.

Wie viele Versuche hat jeder Teilnehmer beim Finale?

Jeder Teilnehmer hat zunächst zwei Versuche, danach rutschen die besten 15 Teilnehmer in einem dritten und vierten Versuch noch weiter. Alle vier Versuche werden addiert und dann steht der Sieger fest. Man darf sich also keinen Fehlversuch erlauben.

Wie ist die Stimmung bei einem solchen Finale?

Die Stimmung ist fantastisch. Die Teilnehmer sind gespannt auf ihr Abschneiden und das der Konkurrenten. Bei guten und sehr guten Zeiten geht ein Raunen durch die Menge. Also ein richtig sportlicher Wettkampf, wo man hundertprozentig konzentriert an den Start gehen muss. Da ein Rutschvorgang nur ca. 15 Sekunden dauert, ist es fast wie beim 100 Meter-Lauf. Man muss auf die Sekunde topfit sein, auch wenn man dann erst wieder in 30 Minuten an der Reihe ist. Viele Badegäste schauen rein und staunen über die Zeiten, da man normal so 18 – 20 Sekunden in unserer Rutsche rutscht. Alles entlädt sich dann, wenn der letzte Rutscher seinen vierten Durchgang absolviert hat. Dann ist Freude und Erleichterung zu spüren. Wir als Veranstalter freuen uns dann schon auf das nächste Jahr.

Welche Bäder machen mit? Wie geht es weiter?

Frei-, Hallen- und Freizeitbäder aus ganz Niedersachsen sind vertreten. Mit dem Nautimo in Wilhelmshaven und dem Rosenbad Bad Bevensen waren auch zwei neue Bäder in 2009 dabei. Letztlich kann man von Norden-Norddeich bis Göttingen und von Wolfsburg bis Osnabrück an einem Ortsentscheid teilnehmen. Irgendein Entscheid ist immer in der Nähe. Aber wer sich qualifizieren will, der schreckt auch vor einer 100 km-langen Fahrt nicht ab. Für das nächste Jahr haben sich bereits weitere Bäder schon für eine Teilnahme interessiert. Es wird also weitergehen und mit Sicherheit auch noch schneller gerutscht werden.