Wuppertaler wollen Rutsch-Rekord brechen

Fünf junge Wuppertaler trainieren hart, um den Weltrekord im Wasser-Distanzrutschen zu brechen. Das harte daran: der brutale Aufstieg.

Wuppertal. Was die fünf Wuppertaler Jungs vorhaben, klingt sehr verrückt, macht am Anfang garantiert eine Menge Spaß – und könnte am Ende zu einer echten Belastungsprobe werden. Eugen, Marcel, Niklas, Patrick und Tim wollen den Weltrekord im Vier-Stunden-Distanzrutschen auf der Wasserrutsche brechen und sich so einen Eintrag im Guinnessbuch sichern. Dafür haben sie sich extra für den „Guinness World Record Day“ am 12. November in München beworben. „Wir haben im Fernsehen den Aufruf gesehen und uns angemeldet“, erklärt Eugen (19). „Wir haben uns gedacht: Das kann doch gar nicht so schwer sein.“


Doch seit sie vor vier Wochen mit dem Training angefangen haben, ist diese Ansicht kräftig ins Wanken geraten. Denn um den aktuellen Rekord von 128,28 zurückgelegten Kilometern in einer Wasserrutsche schlagen zu können, müssen die Jungs in den vier Stunden vor allem eines: Treppen steigen. Rolf Allerdissen, Organisator des Guinness World Record Day, rechnet vor: „Insgesamt werden sie rund 45.000 Treppenstufen steigen müssen. Das entspricht 8280 Höhenmetern.“

Dass mit dieser Höhe, die nur wenige Meter unter der des Mount Everest liegt, nicht zu spaßen ist, haben Eugen und seine Mitstreiter längst gemerkt. Um die nötige Fitness zu erlangen, trainieren sie sich mehrmals pro Woche. „Wir üben vor allem das Treppensteigen, denn das ist tatsächlich der schwierigste und anstrengendste Teil des Rutschens“, erklärt Patrick (17). Für dieses Trainings ist Wuppertal natürlich wie gemacht. Das weiß auch Rolf Allerdissen: „Ehrlich gesagt hätte es überhaupt keinen Sinn gemacht, Bewerber zu nehmen, die irgendwoher kommen, wo es keinen einzigen Berg gibt“, lacht er.

Doch auch wenn die fünf Jungs eigentlich die besten Voraussetzungen haben sollten, den alten Rekord zu brechen – Allerdissen gibt sich skeptisch: „Sie hatten eine große Klappe, und jetzt müssen sie beweisen, was sie wirklich drauf haben. Zum jetzigen Zeitpunkt traue ich ihnen den Rekord noch nicht zu.“

Das muss auch Marcel (18) eingestehen. „Noch sind wir wirklich nicht fit genug. Es wäre schon peinlich, wenn wir extra nach München fahren und dann dort versagen.“ Doch zum Glück bleiben noch einige Wochen Zeit, bis Rolf Allerdissen am 12. November pünktlich um 8 Uhr das Startsignal gibt. „Wir werden die verbleibenden Wochen zum Training nutzen. Ich glaube fest an uns“, sagt Marcel.

Rekord- Tag
Beim World Record Day in München, der zum viertel Mal stattfindet, müssen die fünf Wuppertaler sich auf einer 356-Meter-Rutsche in Erding beweisen. Die Pro-Sieben-Sendung „Galileo“ begleitet den Tag.