Ein Looping für die Wasserrutsche

Die Spenger Rolf Allerdissen und Jens Scherer wollen für Pro 7 einen außergewöhnlichen Versuch wagen

Spenge. Mit 50 Kilometern pro Stunde eine Wasserrutsche hinabsausen und dann durch einen Looping flitzen: verrückt oder wagemutig? Der Spenger Rolf Allerdissen hat von Tischler Wilhelm Stöwe eine Holzkonstruktion bauen lassen, Jens Scherer will darauf rutschen. Ein Fernsehteam von Pro 7 wird den Versuch filmen. "Der Stunt ist total gefährlich", sagt Allerdissen.

Die Idee kommt nicht von ungefähr: Allerdissen und Scherer haben schon mehrere ungewöhnliche Aktionen veranstaltet. "Früher bin ich gar nicht gerne gerutscht, nicht einmal im Freibad", sagt Allerdissen. Vor vier Jahren erfuhr er zufällig von einem Wettrutschen in einem Freibad - und sein Interesse war geweckt. Er stellte mit Freunden anschließend einen Weltrekord auf, auf den auch Pro 7 aufmerksam wurde. Allerdissen und Scherer waren seitdem in mehreren Beiträgen der Wissens-Sendung "Galileo" zu sehen.


"Vor zwei Monaten haben wir die höchste und längste Rutsche der Welt auf einem Sandberg gebaut", berichtet Allerdissen. "Wir haben uns gefragt, was jetzt noch möglich ist." Die Idee, einen Wasserrutsch-Looping zu bauen, entstand. "Die Loopings, die es in Schwimmbädern gibt, sind eigentlich nur Steilkurven." Es hätte keine große Konstruktion werden sollen, das wäre zu teuer gewesen. "Jens hat gemeint, dass ein Durchmesser von 2,50 Meter ideal sei."

Allerdissen setzte sich ans Zeichenbrett und beauftragte einen Bühnenbauer mit dem Herstellung. Die Firma sagte ab und so wandte sich Allerdissen vorletzten Mittwoch an Stöwe. An diesem Dienstag war der Looping fertig. "Es war ein Experiment. Ich hätte nicht gedacht, dass das klappt", sagt Stöwe. Die Konstruktion besteht aus Sperrholzplatten, die mit Querhölzern verbunden sind. Mit Kunststoff ausgekleidete Schaumstoffteile eines Spenger Herstellers werden die Rutschbahn bilden.

"Pro 7 wird jetzt in Erding bei München einen Gerüstturm aufbauen", berichtet Allerdissen. Er solle zunächst fünf Meter hoch werden, die Rutschbahn habe dann eine Länge von 6,50 Meter. Wenn die Geschwindigkeit nicht ausreiche, um durch den Looping zu flitzen, werde der Turm aufgestockt.

Die rutschende Person soll nach Berechnungen zu Beginn des Loopings 50 und am Scheitelpunkt noch 42 Stundenkilometer schnell sein. "Im ersten Viertel der Rundbahn wirkt die dreifache Erdanziehungskraft auf den Piloten." Ein Stuntmen soll den Looping als erstes testen, dann folgen Jens Scherer und Galileo-Mitarbeiterin Funda Vanroy. "Wenn das alles klappt, werde ich auch rutschen", sagt Allerdissen.

Der Beitrag für Galileo soll am 28. und 29. September aufgenommen werden. "Er wird sicherlich noch im Oktober gezeigt werden", sagt Allerdissen.