Nachgefragt beim TÜV Süd

Auf der Suche nach dem Kick

Stuttgart - In Deutschland wird die Sicherheit von Rutschen regelmäßig geprüft. Stefan Kasper vom TÜV Süd erklärt im Gespräch mit Christiane Wild die Standards.

Herr Kasper, beobachtet der TÜV in letzter Zeit, dass immer waghalsigere Wasserrutschen gebaut werden?

Die Menschen wollen in ihrer Freizeit etwas Besonderes erleben und sind auf der Suche nach immer neuen Kicks. Deshalb gehen auch die Hersteller bei der Konzeption von neuen Wasserrutschen immer neue Wege. Wasserrutschen sind als Sportgeräte definiert und stellen - wie bei anderen Sportarten auch - bestimmte Anforderungen an die Gesundheit und die körperliche Fitness der Benutzer. Bei unsachgemäßer Nutzung kann es wie bei allen Sportgeräten zu Sportverletzungen kommen.

Was passiert, wenn eine Wasserrutsche den Sicherheitscheck des TÜV nicht besteht?

Der Betreiber einer Rutsche bekommt von uns einen Prüfbericht, in dem die festgestellten Mängel dokumentiert sind. Das gilt für die Erstabnahme einer Wasserrutsche und für die regelmäßige Kontrolle. Der Betreiber ist dazu verpflichtet, für den sicheren Zustand seiner Rutsche zu sorgen und die Mängel zu beseitigen.

Wie regelmäßig wird die Sicherheit einer Rutsche überprüft?

Bei neuen Wasserrutschen wird die richtige Umsetzung beziehungsweise die Einhaltung der Sicherheitsnormen kontrolliert. Danach muss eine jährliche Zustandskontrolle durch einen Sachverständigen erfolgen. Der TÜV gilt, wenn keine Mängel vorliegen, für zwölf Monate.

Welche Sicherheitsstandards muss eine Wasserrutsche denn erfüllen?

Die Sicherheitsnorm definiert beispielsweise die Anforderungen an die Rutsche und ihre einzelnen Elemente. Dazu gehören das Auffangbecken, die Landezonen sowie die einzuhaltenden Lichträume seitlich der Rutsche. Der zweite Teil der Norm gibt Hinweise für den Gebrauch, den Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung sowie für die Dokumentation und Abnahme von Wasserrutschen.

Nicht alle Rutschen sind auch für alle Rutscher geeignet. Gelten für gefährliche Modelle Altersbeschränkungen?

Ja, sie werden in der Regel bei der Erstabnahme festgelegt und auf Schildern an der Rutsche angebracht. Sie müssen von allen Rutschenden eingehalten werden und tragen dazu bei, dass eine Wasserrutsche sicher benutzt werden kann. Natürlich muss auch das Aufsichtspersonal des Betreibers darauf achten, dass die Benutzungsvorschriften eingehalten werden.

Wasserrutschen gibt es in vielen Freibädern. Wo steht denn die Rutsche, über die Sie persönlich am liebsten hinuntersausen?

Das ist weniger eine Frage des Wo, sondern eher eine Frage der Art der Rutsche. Allgemein kann ich sagen, dass jede Wasserrutsche mit Spaß verbunden ist. Am liebsten rutsche ich aber auf schnellen Rutschen, die auch einen Looping haben.

Siehe auch:
>> Wasserrutschen - Das oberste Gebot: Hintern hoch