Mit dem Wok in die Röhre


HNA-Mitarbeiterin bei den Hessischen Meisterschaften im Rutschen im Arobella-Bad

Bad Arolsen. Zu den Hessischen Meisterschaften im Wok-Rutschen hatte das Arobella-Bad am Samstag eingeladen. Als ehemalige Leistungsschwimmerin, die das nasse Element liebt, kann ich mir dieses außergewöhnliche Ereignis natürlich nicht entgehen lassen. Ich tausche also Jeans und Strickpulli gegen meinen blau-schwarz gemusterten Speedo-Badeanzug und begebe mich zur 102 Meter langen Rutsche des Arobella-Bades.

Mit einem schwarzen Edding schreibt mir Lena Nitzge vom Arobella-Bad meine Starternummer, die 17, auf den linken Arm. Dann schnappe ich mir einen von den Plastik-Woks, die Organisator Rolf Allerdissen im Bereich vor der Treppe platziert hat. Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich die 50 Stufen der Wendeltreppe hoch, um zur Rutsche zu gelangen.

39 machen mit

Bis ich ganz oben angekommen bin und die Leiterin des Arobella-Bades Jeannine Trsek treffe, muss ich jedoch eine Weile warten. Auf der Wendeltreppe hat sich eine Traube von Wok-begeisterten Kindern gebildet, sodass es nur langsam vorangeht. 39 Teilnehmer im Alter von sieben bis 50 Jahren sind bei den Meisterschaften dabei. Auch Mireya Lindner, Megan Schiling, Ronja und Julia Reiffert, Oliver Amelung, Dominik Gesslauer, Manuel Weide und Sascha Marpe möchten sich diesen Rutschspaß nicht entgehen lassen. "Ich finde es toll, dass es schneller als normales Rutschen ist", sagt Mireya Linder. Ronja Reiffert ist ebenso begeistert nach ihrer Fahrt "Es war lustig", sagt sie.

Endlich oben angekommen, nehme ich Platz auf meinem Plastik-Wok. Ich frage Jeannine Trsek, ob es noch irgendetwas zu beachten gäbe, bevor sie mir das Funkgerät an mein Ohr hält. "Drei, zwei, eins, los" lautet das Kommando von Rolf Allerdissen und ich löse meine Hände von der silberfarbenen Metallstange.

Wie im Karussell

Zunächst langsam, dann immer schneller geht es mit meinem Plastik-Wok die Rutsche hinab. Die Kurven sind tückisch. Die Kontrolle über meinen Körper zu halten, fällt schwer. Wie in einem Karussell drehe ich mich mit dem Wok mal rechts rum, dann wieder links. Nach 18,87 Sekunden lande ich im Becken der Rutsche und sehe zunächst einmal gar nichts. Wasser spritzt mir ins Gesicht. Nachdem ich wieder klar sehe, trete ich flott aus dem Becken, um gleich noch einmal die Rutsche runterzusausen. Zwei Durchgänge sind nämlich Pflicht.

"Das war doch ganz gut", sagt Lena Nitzge und teilt mir meine Zeit von 19,34 Sekunden mit. Immerhin bin ich in der Altersklasse ab 16 Jahren von 17 Startern auf den elften Platz gekommen. Ich tausche Badeanzug gegen Jeans und Strickpulli und radele um ein Erlebnis reicher nach Hause.