Eine Technik wie die Rennrodler

Rottweil. Zwei Titel brachte das Team "Aquasol" von den deutschen Meisterschaften im "Speedrutschen" in der "Ostseetherme" in Scharbeutz am Timmendorfer Strand mit in die heimischen Gefilde. Nachdem die Akteure des "Aquasol Rottweil" bereits vor einigen Wochen bei den süddeutschen Meisterschaften mit tollen Platzierungen geglänzt hatten, durfte man sich jetzt bei der nationalen Entscheidung erneut über besondere Erfolge freuen. Bei den Herren war wieder einmal Jens Scherer aus Liptingen der Schnellste, bei den Damen verbuchte Alina Schneider aus Dietingen die Bestzeit In zwei Vor- und zwei Finalläufen wurden unter den 151 Teilnehmern diejenigen ermittelt, die nach Addition aller Zeiten die 158 Meter lange geschlossene Röhre am schnellsten meistern konnten. "Wettrutschen ist eine anspruchsvolle Sportart, bei welcher ähnlich dem Rennrodeln die optimale Kurvenlage und eine ausgefeilte Technik ausschlaggebend für den Erfolg sind", betont Jens Scherer. Physikalisch betrachtet gelte es mit der gegebenen Masse, unter Einbeziehung der vorhandenen Wasserstömung, die Haftreibung und den Luftwiderstand zu minimieren, um mit Hilfe der Erdanziehungskraft den Höhenunterschied, auf vorgegebener Strecke, mit maximaler Geschwindigkeit zu absolvieren.Im März wurde der Deutche Rennrutsch Verband (DRV) gegründet. Und momentan läuft der Antrag auf Anerkennung als offizielle Sportart. Als "Spaßflutscher" wolle man nicht länger angesehen werden. Nur durch ein hohes Maß an Körperspannung und Technik sei es nämlich möglich, auf "normalen" Röhrenrutschen im Wettkampf tolle Geschwindigkeiten zu erreichen und um jedes Hundertstel hart zu kämpfen."Den Aberglauben, dass einzig und allein die Masse ausschlaggebend ist habe ich spätestens 2003 mit meinem ersten Titelgewinn und neuem Bahnrekord bei einem Kampfgewicht von 69 Kilogramm widerlegt", erklärt Scherer nach seinem erneut souveränen Titelgewinn, dem fünften in Folge. Dabei verfehlte er mit einer Tagesbestzeit von 18,90 Sekunden nur knapp seinen Bahnrekord aus dem Jahr 2005 von 18,89 Sekunden. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30,1 Stundenkilometern (km/h) bei einer Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h. Das gesamte Team "Aquasol Rottweil" erfreute insgesamt mit folgenden Platzierungen: Herren (über 70 Kilogramm: 1. Jens Scherer, Liptingen, 2. Marius Schneider, Dietingen (19,04 Sekunden), 8. Nicolai Schneider, Dietingen. Damen 1. Alina Schneider, Dietingen (20,73sek), 3. Anna Hölle, Rottweil. Weitere Informationen gibt es unter www.wettrutschen.de