Rottweiler räumen ab

Rutschen bis die Badehose brennt

SCHARBEUTZ, 4. April (pm) - In der Ostsee-Therme in Scharbeutz trafen sich Athleten aus dem gesamten Bundesgebiet, um die Meister ihrer Klassen auszurutschen. Dabei errutschte Alina Schneider aus Dietingen einen Meistertitel.150 Teilnehmer in 20 verschiedenen Teams kamen zu den Deutschen Meisterschaften, um mit einer mobilen Zeitmessung per Lichtschranke die schnellsten Fahrten zu ermitteln. Dabei räumte das Team aus Rottweil kräftig ab.

Balla Balla
Die kräftige Frühlingssonne schien durch die großen Scheiben der Ostsee-Therme in Scharbeutz und ließ die Innentemperaturen des Erlebnisbades in den Bereich von tropischen Ausmaßen ansteigen. Für manche nicht genug. Sie suchten zusätzlich die Hitze eines nervenkitzelnden Wettkampfs in der 158 Meter langen Röhrenrutsche.

Fünf kamen aus der Region Rottweil. Sie nahmen die 820 Kilometer lange Anfahrt in Kauf, um sich frühmorgens in echter Wettkampfstimmung als Süddeutsche Meister oder gar Titelverteidiger zu präsentierten. Vorbereitet hatten sich die Rennrutscher im Aquasol Rottweil.

»Wie bei jeder anderen Sportart auch, kommt es auch hier vor allem auf die richtige Technik an«, berichtet Rolf Allerdissen, der zurzeit acht Top-Athleten aus Deutschland trainiert und das Team um den Deutschen Meister von 2005 und 2006 Jens Scherer bereits als Topfavoriten auf den Titel im Vorfeld beobachtet hatte. »Ähnlich wie beim Rennrodeln liegt der Hochgeschwindigkeits-Rutscher mit dem Rücken in der Bahn. Nur durch eine hohe Körperspannung kann auch eine hohe Geschwindigkeit erreicht werden. Um Reibungsverluste zu vermeiden, sollte so wenig Körperkontakt wie möglich zur Bahn bestehen.«

Gestartet wurde dabei wie immer in drei Klassen: Mädchen und Damen traten gemeinsam an, Jungen und Herren bis 69,9 kg sowie die Männer ab 70 kg bekommen eine eigene Wertung.

Jeder Teilnehmer absolviert drei Durchgänge, wobei die Addition der zwei besten Zeiten in die Wertung kommt. Wer danach unter den zehn Schnellsten seiner Klasse ist, kommt in die Finalrunde. Hier werden weitere zwei Durchgänge gerutscht, die Addition der vier Bestzeiten ergibt die Gesamtzeit. Dabei sorgen wie jedes Jahr zahlreiche Zuschauer für eine Bombenstimmung und feuern die Wettrutscher kräftig an.

Die Freude beim Team Aquasol war groß, als nach sechs Stunden Vorrunden-Wettkampf feststand, dass es alle fünf Teilnehmer geschafft hatten sich für das Finale ihrer jeweiligen Klasse zu qualifizieren. Weil sie ihre Durchläufe in der Finalrunde allesamt steigern konnten, war ihnen der Sieg nicht mehr zu nehmen.

Ob daraus bald mehr wird, muss sich zeigen. Zum Beispiel bei den bayrischen Meisterschaft in Erding auf einer 320 Meter Rutsche im kommenden Sommer. »Die Jungs und Mädels aus dem Schwarzwald sind echte Supertypen, die wir uns durchaus in unserem Team Deutschland als Bereicherung vorstellen können.« sagt Rolf Allerdissen in seiner Funktion als Offizieller des DRV Deutscher Rennrutsch Verband. Denn: Die 1. Europameisterschaften im Rennrutschen sind derzeit in Planung.

Deutsche Meister wurden:

Weiblich
1. Alina Schneider, Dietingen, Bestzeit 20:73 sec, Gesamtzeit 83:17 sec
3. Anna Hölle, Rottweil , Bestzeit 21:67 sec, Gesamtzeit 87:90 sec

Männlich über 70 kg
1. Jens Scherer, Liptingen, Bestzeit 18:90 sec, Gesamtzeit 75:84 sec
2. Marius Schneider, Dietingen, Bestzeit 19:04 sec, Gesamtzeit 77:22 sec
8. Nicolai Schneider, Dietingen, Bestzeit 19:62 sec, Gesamtzeit 79:25 sec

Beste von 20 Mannschaften
gewertet sechs Bestzeiten von drei Mitgliedern
1. Aquasol Rottweil 117:06 sec

Quelle: Neue Rottweiler Zeitung, www.nrwz.de